20. Juli Ludwigsbrunn

Gestern machten wir mal wieder Pause. Es war schon in der Frühe sehr heiß und so beschlossen wir nach den üblichen Arbeiten wie Koppel misten, Pferde füttern und Wäsche waschen nach Hof zum einkaufen und bummeln zu fahren. Am Abend waren Claudia und Eva beim Pilze suchen und anschliessend haben wir gemeinsam gekocht, gegessen und geratscht. Ein rundum gemütlicher und schöner Tag.

Heute mussten die Pferde wieder arbeiten. Zuvor gab es ein gemeinsames Sektfrühstück mit Eva und Freund Andreas. 

Wir waren auf einem 17 km Rundweg unterwegs. Mit Einkehr bei einer Bäckerei und anschließendem Gewitter. Das erste mal, dass wir pitsche patsche nass wurden. Aber es war warm und hat trotzdem Spass gemacht.

In der Zwischenzeit haben wir nach viel Recherche und telefonieren auch zwei Anschlussstationen gefunden.

Wir bleiben hier noch bis Sonntag und ziehen dann ca. 130 km weiter Richtung Norden. Schaumer Mal wie es weitergeht. Bis jetzt läuft’s super.

16.-19. Juli Ludwigsbrunn bei Rehau

Wir haben den nächsten  Volltreffer gelandet. Bei Eva wurde am Sonntag ein Offenstall frei. Zum Glück unserer Pferde. Sie haben wieder eine Koppel mit Unterstand und wir können unseren Bus direkt daneben stellen. Und nachdem uns Eva als vertrauenswürdig eingestuft hat dürfen wir uns auch in ihrem Haus frei bewegen.

Eva hat 3 Huzulen und fährt ziemlich gut und professionell Kutsche. Wir waren schon 2 mal mit ihr unterwegs.

Ansonsten gibt es auch hier direkt an der Tschechischen Grenze tolle Reitwege. Gestern waren wir 25 Kilometer in allen Gangarten unterwegs. Es macht wieder richtig Spaß auszureiten. Unsere Pferde sind sehr entspannt und wir können überall reiten wo unsere Pferde sich früher in die Hose gemacht hätten. Windparks, Gräben, kleine Wege, Rasenmäher usw.

Impressionen unseres Aufenthalts in Ludwigsbrunn.

14.-16.Juli Golden River Ranch, Mlynek/Tschechien

Wie bereits angekündigt sind wir am Freitag Nachmittag ins 80 km entfernte Mlynek in Tschechien aufgebrochen. Mlynek liegt ca. 20 km nördlich der Chep (Eger).

Die Fahrt war auf den letzten 10km sehr abenteuerlich. Das Navi hat uns die letzten Dorfstrassen entlanggeschickt. Mit 20 bis 30 km/h haben wir die Pferde kräftig durchgeschüttelt.

In Mlynek hat uns dann Phillip und sein Team empfangen und uns alles gezeigt. Die Pferde kamen diesesmal in 4 Boxen da uns der Zaun der Koppel zu niedrig war. Nach anfänglichem Unbehagen haben unsere boxenunerfahrenen Pferde es zähneknirschend akzeptiert. Die ganze Familie von Phillip, der aus Baden-Württemberg kommt hat hier ein kleines Paradies geschaffen. Die Ranch hat 500 ha und das Hauptgeschäft sind 300 Black Angus Rinder. Zum Hobby gibt es noch eine Westernranch mit ca. 30 Pferden.

Der Bruder mit Frau hat 2km entfernt einen ehemaligen Vierseithof zum Hotel und Restaurant hergerichtet.  Einfach mal Golden River Ranch Mlynek eingeben. Am ersten Abend hat selbst Claudia ein Steak von glücklichen Angusrindern probiert.

Uns hat es gut gefallen. Den Pferden leider nicht so. Ihnen hat zum Teil das Wasser bzw. das Heu nicht geschmeckt. Vielleicht war es aber auch einfach nur der ungewohnte Boxenaufenthalt.

Das Reitgelände war super. Nach den ersten Kilometern auf Strasse uns Schotterweg gab es kilometerlange Wiesenwege die zum traben und galoppieren einluden. Zudem konnten sich unsere Pferde richtig satt fressen.

Am Abend lud uns Roland, ein Einsteller aus Deutschland, zum Geburtstag feiern in die Westernstadt ein. Es war ein feuchtfröhlicher Westerngeburtstag und ich war nicht mehr ganz nüchtern als ich ins Bett ging.

Am Sonntag gab es noch einen gemütlichen Austritt auf der hofeigenen 120 ha Wiese mit einstündigem grasfressen für die Pferde. Am Nachmittag waren dann unsere Pferde ruckzuck verladen und es ging auf deutlich besseren Wegen zurück nach Deutschland. In Ludwigsbrunn bei Rehau erwartet uns schon Eva auf ihrem kleinen Pferdeparadies.

12. Juli, Ausreiten in Woppenried

Das Ausreitgelände hier sehr schön. Gekieste Wege, grüne Wege und wilde Waldwege auf denen wir nur im Gänsemarsch durchkommen. Heute konnten wir mal ausgiebig traben und galoppieren. Und die Landschaft hat hier deutlich flachere Hügel. Heute waren es nur 200 Höhenmeter bei 12 km Strecke. Vorher waren es meist 300 m und mehr.

Bisher alles richtig gemacht. Die jetzige Art zu reisen ist deutlich entspannter. So relaxed wie heute sind wir schon lange nicht mehr unterwegs gewesen. 

Jetzt sitzen wir gemütlich im Eiscafe bei Schokolade und Kuchen. Draussen fängt es grad zu regnen an. Rechtzeitig zurückgewesen. Am Abend hat es teilweise wie aus Eimern geschüttet. Ausser einem kurzen Gassi mit Sam verbrachten wir den Abend im Bus bei Brotzeit, Spiele und weiterer Tourplanung.

In einem Telefonat mit einer Station bekamen wir den Tipp von der Golden River Ranch in Tschechien, die evtl. unsere nächste Station wird.

11.Juli Waldthurn-Woppenried

Nach 6 Nächten auf dem Talblickhof sind wir weitergezogen. Vormittag machten wir noch einen schönen Ausritt mit langen Galopp- und Trabstrecken und wilden Wegen die fast eingewachsen waren. 

Nach dem zähen Verladen in der 1. Station und unserem täglichen Hängertraining auf dem Talblickhof klappte es diesesmal tadellos. In 5 Minuten waren alle drin. Nach wiederrum 1.5 Std. Fahrt über viele Hügel kamen wir auf dem Hof der Fam. Beimler in Woppenried bei Waldthurn. 

Unsere Pferde bekamen wieder eine Koppel mit 4 Boxen und wir einen Stellplatz für den Bus. Am Abend gab es noch eine Brotzeit in der hofeigenen kleinen Wirtschaft und einen ausgiebige Spaziergang um die Wege zu erkunden.

7.- 9. Juli Urlaub in Lengau

Wir sind immer noch auf dem Talblickhof und uns ist nicht langweilig. Wir sind jetzt jeden Tag frühmorgens ausgeritten und waren den restlichen Tag mit wandern und/oder einkaufen beschäftigt. Am Freitag waren wir in Regensburg eine neue Solarbatterie kaufen. Die Alte scheint kaputt zu sein.

Die Gegend hier ist ideal zum wandern und reiten. Schöne Landschaft, gute Wege und gute Beschilderung. Auch die Kleinstätte wie Cham, Furth im Wald und Waldmünchen sind schön. Und alle diese Städte haben ein historisches Fest bzw. Spektakel. Was in Furth der berühmte Drachenstich ist, ist in Waldmünchen seit Jahrzehnten die Geschichte vom Trenk dem Panturen. Am Freitag war Premiere und wir haben noch Karten bekommen. Unsere Gastgeber haben auch mitgespielt. Christian als tollkühner Reiter und Astrid mit Tochter Judith und ihren 3 Ziegen. Toll was die Laiengruppe da auf die Beine gestellt hat.

 

Heute haben wir das erste Mal einen Ausritt mit nur 2 Pferden gemacht und ich war das erste Mal mit Cheyenne im Gelände. Alles Easy. Sie haben zwar gewiehert, konnten sich aber schweren Herzens trennen.

Impressionen unserer Ausritte und Wanderrungen.

5.u.6.07. Lengau/Waldmünchen

  1. Willkommen auf dem Talblickhof, eine der schönsten und besten Wanderreitstationen denen wir bisher begegnet sind. Unsere Pferde haben einen eigenen Unterstand mit Koppel. 

Wir haben direkt daneben unser Wohnmobil stehen und können im Haus Toilette und Dusche benutzen.

Herz was willst du mehr. Einziger Wermutstropfen: Auch hier gibt es Bremsen. Heute morgen sind wir deshalb schon um 6.30 Uhr losgeritten und haben das schöne und hügelige Reitgelände erkundet. 

Wir haben es alle genossen, dass es noch nicht so heiß war und die Bremsen noch geschlafen haben. Nach 14 km und ca. 3 Std. hatten unsere Pferde und wir Feierabend und konnten uns einem ausgiebigen Frühstück widmen. Astrid und Christian wohnen erst seit ein paar Jahren hier und haben sich mit viel Liebe und Kreativität ein Pferde- und Reiterparadies aufgebaut. Auch Wanderer kommen hier in Gästezimmer und Ferienwohnung unter. Wir können es allen Wanderreitern und Wanderern empfehlen den Talblickhof zu besuchen.

Bevor wir hier ankamen hatten wir noch ein „Riesen Gschies“ weil unsere Felina nicht in den Hänger steigen wollte. Erst mit tatkräftiger Unterstützung von Dagmar, der Besitzerin der Greenranch konnte sie verladen werden.

Hoffentlich bringen wir sie von hier weg, denn auch wir könnten es hier länger aushalten. Wie lang könnt ihr in einem der nächsten Beiträge lesen.

Am Nachmittag und Abend bin ich dann meiner Lieblingsbeschäftigung dem Bulldogfahren nachgegangen. Ich habe Christian beim Heu heimfahren geholfen.

03.u.04.07.17 Grün/Achslach, wir sind wieder unterwegs

Heu ist drin. Alle sind erholt und voller Tatendrang. 

Nach einer anstrengenden und über vier stündigen Fahrt sind wir auf der Greenranch angekommen.

Die Pferde haben wieder eine große Koppel und wir einen Stellplatz für unseren Bus.

Das reiten ohne Gepäck ist deutlich entspannter.

Wir haben aber trotzdem einen Weg gefunden der nur für Kletterer geeignet war und mussten mit allen 4 Pferden umdrehen.  Unsere Pferde trainieren ihre Muckis. Es geht hier ganz schön rauf und runter. 

Helmuts Fazit:

Unser 4 wöchiger Ritt mit 4 Pferden und der gesamten Outdoorausrüstung war eine gute Erfahrung die ich nicht missen möchte. Nachdem wir in der ersten Woche unsere Ausrüstung optimiert und verkleinert haben war diesbezüglich alles gut. Wir hatten eine gute Ausrüstung und es war kein Teil zu viel. Wir haben sowohl das Zelt, den Wanderreitzaun, den Kocher, die Falteimer, den Powerbloc wie auch uns Mini-Bollengabel gebraucht.
Nach der 1. Woche war auch der Ablauf weitgehend Routine und es hat Gepäcktechnisch alles funktioniert. Trotzdem waren wir täglich zwischen 4 und 5 Stunden mit Ausrüstung beschäftigt. Pferde putzen, Hufschuhe anziehen, Gepäck abwiegen (links und rechts sollten möglichst gleich schwer sein), trockenes Zelt einpacken, Weidezaun abbauen, Pferde satteln, Gepäck aufpacken und befestigen. Und am Abend Pferde abpacken, absatteln, Hufschuhe ausziehen, Zaun aufbauen, Zelt aufbauen, Hufschuhe saubermachen, Pizzadienst googeln und bestellen und erschöpft aber meist glücklich in Schlafsack kriechen.
Ich wüsste nicht viel, dass ich jetzt anders machen würde oder das optimiert werden könnte.
Aber die 4 Wochen waren anstrengend und nervenzehrend. Der Spaßfaktor kam deutlich zu kurz.
Vielleicht hatte ich, bzw. wir zu romantische Vorstellungen. Wir gingen natürlich von unserer Gegend aus und das heißt: schöne Wege in Wald und Flur, viele Wiesen und Wiesenwege bzw. Wiesenstreifen.
Die Realität hieß: Viel Landwirtschaft (Niederbayern und z. Teil Oberbayern) mit vorwiegend Äckern, riesigen Maschinen, spritzmittelverseuchte Ränder an denen wir krampfhaft verhindert haben, das Sam reingeht bzw. die Pferde fressen. Und ganz viel Straße bzw. geteerte oder betonierte Wirtschafts- und Radwege. Um von A nach B zu kommen gab es oft keine Alternative. Und diese, zum Teil vielbefahrenen Straßen hatten keinen Schatten. Wir waren oft stundenlang in brütender Hitze unterwegs. Nach 2 Stunden wollten weder Pferde noch Sam weitergehen. Sam suchte permanent nach Schatten oder Pfützen und die Pferde versuchten aus lauter Frust permanent eine Fresspause einzulegen, wenn wir nicht gerade an einer vielbefahrenen Straße Hindernis waren und zum Teil rücksichtslose Auto-, Lastwagen,- oder Traktorfahrer ärgerten.
Es gab keinen Grund diese interessante Erfahrung weiter fortzusetzen.
Highlights unserer Tour waren die tollen Begegnungen  mit hilfsbereiten, freundlichen und spontanen Menschen. Am Morgen loszuziehen ohne zu wissen wo wir am Abend sein werden, war spannend und hat, bis auf ein paar Ausnahmen super funktioniert. Wir haben fast immer zur rechten Zeit jemand gefunden der uns aufgenommen hat oder einen Tipp geben konnte. Wir werden auch sicher noch den Ein oder Anderen besuchen und die neu gewonnenen Freundschaften pflegen.
Jetzt sind wir erst mal  wieder zu Hause. Es gibt ein paar Sachen zu tun damit unser Hof wieder einigermaßen gepflegt aussieht und dann steht hoffentlich bald Heuwetter an.
Sobald das Heu eingebracht ist, geht die Reise weiter. Dieses mal hoffentlich mit weniger Anstrengung und mehr Spaß für alle Beteiligten.
Von A nach B geht es diesmal mit 2 Pferdehängern. Ziehen werden sie unser PKW und unser zum Wohnmobil ausgebauter Bus. Damit brauchen wir nur ein schönes Plätzchen für die Pferde. Unsere Unterkunft haben wir dabei.
An schönen Orten, bei netten Menschen werden wir dann ein paar Tage verweilen und mit unseren Pferden die Gegend erkunden.
Schauen wir mal wie es uns mit diesem Plan B geht.

Claudias Fazit der ersten 4 Wochen

Warum wir unseren Deutschlandritt unterbrochen haben?
Für mich war der Grund, dass wir zu häufig auf Straßen, und oft sogar auf vielbefahrenen Straßen gehen mussten. Das ist bei dem heutigen Verkehrsaufkommen mit 4 Pferden und Hund kein Spaß sondern nervliche Anspannung für alle Teilnehmer. Ich hatte, verwöhnt durch unsere westlichen Wälder nicht damit gerechnet, dass in vielen Gegenden Verbindungswege überwiegend aus Straßen bestehen.
Wir hatten auch schöne Strecken in Gelände und Wald. Dort ging es uns allen auch sehr gut. Die Tiere waren zufrieden und wir auch, aber überwiegend mussten wir auf Straßen gehen.
Das viele laufen auf Teer und Beton hat auch die Beine der Pferde sehr beansprucht. Die Sehnen von Bonita und Felina waren nicht mehr klar und es hatten sich Gallen gebildet. Das kam wohl davon, dass die Hufschuhe mehr Grip auf dem Teer haben als der natürliche Huf. Ich habe mir das eine Weile angesehen und beschlossen erstens längere Pausen zu machen, Hufschuhe zu wechseln und letztendlich abzubrechen um bleibende Schäden zu vermeiden.
Felina als Chefin der Herde kam kaum zur Ruhe. Sie hatte sich in den 4 Wochen nicht mehr zum Ausruhen hingelegt und sie hatte anhaltenden Weidedurchfall aufgrund von zu viel Gras. Wir hatten meist nur Koppeln zum Übernachten.
Sam war immer müde und hat sich in jedes Auto verliebt in dass er einsteigen durfte.
Ansonsten hat uns allen unser Ausflug sowohl von der Muskulatur und Kondition, als auch vom Gemeinschaftsgefühl gut getan.
Wir haben unterwegs so viele tolle Menschen kennengelernt, dass es die Anstrengung allemal wert war.
Zurück zu Hause hat sich ein Gefühl von Demut und Dankbarkeit für all die netten Menschen und auch unsere Freunde zu Hause, eingestellt.