Unser 4 wöchiger Ritt mit 4 Pferden und der gesamten Outdoorausrüstung war eine gute Erfahrung die ich nicht missen möchte. Nachdem wir in der ersten Woche unsere Ausrüstung optimiert und verkleinert haben war diesbezüglich alles gut. Wir hatten eine gute Ausrüstung und es war kein Teil zu viel. Wir haben sowohl das Zelt, den Wanderreitzaun, den Kocher, die Falteimer, den Powerbloc wie auch uns Mini-Bollengabel gebraucht.
Nach der 1. Woche war auch der Ablauf weitgehend Routine und es hat Gepäcktechnisch alles funktioniert. Trotzdem waren wir täglich zwischen 4 und 5 Stunden mit Ausrüstung beschäftigt. Pferde putzen, Hufschuhe anziehen, Gepäck abwiegen (links und rechts sollten möglichst gleich schwer sein), trockenes Zelt einpacken, Weidezaun abbauen, Pferde satteln, Gepäck aufpacken und befestigen. Und am Abend Pferde abpacken, absatteln, Hufschuhe ausziehen, Zaun aufbauen, Zelt aufbauen, Hufschuhe saubermachen, Pizzadienst googeln und bestellen und erschöpft aber meist glücklich in Schlafsack kriechen.
Ich wüsste nicht viel, dass ich jetzt anders machen würde oder das optimiert werden könnte.
Aber die 4 Wochen waren anstrengend und nervenzehrend. Der Spaßfaktor kam deutlich zu kurz.
Vielleicht hatte ich, bzw. wir zu romantische Vorstellungen. Wir gingen natürlich von unserer Gegend aus und das heißt: schöne Wege in Wald und Flur, viele Wiesen und Wiesenwege bzw. Wiesenstreifen.
Die Realität hieß: Viel Landwirtschaft (Niederbayern und z. Teil Oberbayern) mit vorwiegend Äckern, riesigen Maschinen, spritzmittelverseuchte Ränder an denen wir krampfhaft verhindert haben, das Sam reingeht bzw. die Pferde fressen. Und ganz viel Straße bzw. geteerte oder betonierte Wirtschafts- und Radwege. Um von A nach B zu kommen gab es oft keine Alternative. Und diese, zum Teil vielbefahrenen Straßen hatten keinen Schatten. Wir waren oft stundenlang in brütender Hitze unterwegs. Nach 2 Stunden wollten weder Pferde noch Sam weitergehen. Sam suchte permanent nach Schatten oder Pfützen und die Pferde versuchten aus lauter Frust permanent eine Fresspause einzulegen, wenn wir nicht gerade an einer vielbefahrenen Straße Hindernis waren und zum Teil rücksichtslose Auto-, Lastwagen,- oder Traktorfahrer ärgerten.
Es gab keinen Grund diese interessante Erfahrung weiter fortzusetzen.
Highlights unserer Tour waren die tollen Begegnungen mit hilfsbereiten, freundlichen und spontanen Menschen. Am Morgen loszuziehen ohne zu wissen wo wir am Abend sein werden, war spannend und hat, bis auf ein paar Ausnahmen super funktioniert. Wir haben fast immer zur rechten Zeit jemand gefunden der uns aufgenommen hat oder einen Tipp geben konnte. Wir werden auch sicher noch den Ein oder Anderen besuchen und die neu gewonnenen Freundschaften pflegen.
Jetzt sind wir erst mal wieder zu Hause. Es gibt ein paar Sachen zu tun damit unser Hof wieder einigermaßen gepflegt aussieht und dann steht hoffentlich bald Heuwetter an.
Sobald das Heu eingebracht ist, geht die Reise weiter. Dieses mal hoffentlich mit weniger Anstrengung und mehr Spaß für alle Beteiligten.
Von A nach B geht es diesmal mit 2 Pferdehängern. Ziehen werden sie unser PKW und unser zum Wohnmobil ausgebauter Bus. Damit brauchen wir nur ein schönes Plätzchen für die Pferde. Unsere Unterkunft haben wir dabei.
An schönen Orten, bei netten Menschen werden wir dann ein paar Tage verweilen und mit unseren Pferden die Gegend erkunden.
Schauen wir mal wie es uns mit diesem Plan B geht.